Topfgucken in meiner Küche

Nachdem ich bei verschiedenen Rezepten immer wieder angefragt werde - hier eine allgemein zugängliche Infothek

... ich weiß nicht, ob ich es schon mal gesagt hatte ... ich liebe meine Küche und ich liebe es, zu kochen!!!

Herzlich willkommen!!!

Kräutertee - am besten frisch und selber machen, das kann jeder!!!

Wenn man Tee kocht, ist es wichtig, vorher zu wissen, was man eigentlich will. Damit meine ich nicht die Geschmacksrichtung! Welche Inhaltsstoffe will ich aus der Pflanze herausbekommen und was soll er bewirken. Wer mehr über diese Dinge erfahren möchte, kann sich gerne mit mir in Verbindung setzen!

Wr sich etwas mehr Arbeit macht, hat bessere Ergebnisse - wie immer wink

Bei Erkältung, Mattheit und allgemein entzündlichen Krankheiten unterstützt ein Tee aus Zitronenmelisse, verschiedenen Minzearten, Majoran, Rosmarin, Lavendel, Oregano - probiert es einfach mal aus, anstatt irgendwelche aromatisierten, teuren Mischungen in aufwendigen Verpackungen teuer zu kaufen. Es gilt der Grundsatz 12:4:1:1:1:1 Das heißt, das Gurndlegende Kraut zu erst - also 12 Teile Minze. Wenn es geht, dann sind das verschiedene Sorten, das schmeckt besser. Dann das nächstgewichtige, die Zitronenmelisse mit 4 Teilen und alle anderen mit je einem Teil. Das muß nicht auf´s Gramm stimmen und kann auch geschamcksweise verändert werden. Wichtig ist zu erkennen, daß der Tee schmecken und trotzdem Wirkstoffe enthalten soll. Die Aufteilung kann man sich ganz einfach machen! Z.B. 12 Triebspitzen hiervon, 4 davon usw.... oder 12 Medizinbecherchen von diesen Blättern, 4 von jenen usw.... man kann sich sein eigenes Maß einrichten. Bei diesem Tee sind die ätherischen Öle Hauptanliegen. Wenn man ihn dann kocht ist es also wichtig, daß das Wasser nicht zu heiß ist und er nicht zu lange auf dem Kraut steht, sonst kommen Gerb- und Bitterstoffe usw. mit aus der Pflanze und machen ihn geschmacklich unschön. Das Wasser, in diesem Fall zwischen 3/4 und 1 Liter, also zum kochen bringen und vor dem aufgießen warten, bis es im Wasserkocher nicht mehr sprudelt, sondern nur noch wellt. Dann aufgießen und genau darauf achten, daß der Tee zwischen 3 und 4 Minugen abgegossen wird - also ganz in eine andere Kanne umschütten. Ein Teelöffel Honig in der Tasse und schon wird man süchtig nach diesem Getränk!

Wer im Winter keine frischen Kräuter nehmen kann, kann auch mit ganz normalen Küchenkräutern arbeiten. Da sind es dann eben anteilige Prisen getrockneter Kräuter, statt der frischen Blätter. Schmeckt nicht ganz so gut, weil beim Trocknen viel verloren geht, ist aber auch klasse.

Gute Besserung und viel Freude beim herumprobieren mit verschiedenen Geschmäckern!

Mozzarella selber machen - schön und gut, aber wohin mit der Molke???

Es gibt Dinge, da müssen wir das Rad neu erfinden, weil das Wissen unserer Altvorderen durch die ganze moderne, technische und neuzeitliche Arroganz verloren ging. Neu erfinden ... warum auch nicht! Das schnitzel kommt aus der Vakuumverpackung (wurde wahrscheinlich 3-D-gedruckt, schmeckt zumindest meist so), die Milch aus der Tüte, das Gemüse aus der Gefriertruhe. Kaum jemand - und das hier auf den Land - weiß heute noch, was man mit Molke anfangen kann; viele wissen garnicht was das überhaupt sein soll. Wer von Euch hat Ideen??? Bitte melden!!!

Bei zwei Litern Milch bleiben ca. 1,6 Liter Molke übrig. Ein sehr wertvolles "Abfallprodukt" der Käseherstellung. Der Gedanke, sie wegzuschütten, wiederstrebt mir furchtbar. Da ich keine Tiere habe, an die ich sie verfüttern kann und mein Gesicht schon schön genug ist (wobei es im Sommer toll ist, damit eine eiskalte Geschichtskompresse aufzulegen), habe ich nach Möglichkeiten gesucht ... und welche gefunden. Hier Vorschläge von mir, als erfahrener Hausfrauer: 

- Solange man den Käse nicht aufgegessen hat, ist es sinnvoll, ihn in der Molke aufzubewahren, damit er keine Haut bekommt. Dazu verwendete Molke sollte man dann aber nicht mehr verzehren, da sich ungesunde Keime bilden können.

- Halb-halb mit frischer Milch kann man daraus Milchreis kochen

- Am nächsten Tag Lasagne in den Speisezettel aufnehmen. Dann braucht man sie nicht aufheben und kann sie zweifach einbeziehen und sinnvoll verwerten!

     1. Bei der Herstellung der Béchamelsauce als Teil der Grundflüssigkeit

     2. Bei der Herstellung der Fleischsauce zum Ablöschen (schmeckt einfach zum reinlegen gut)

- Als Flüssigkeit für Bolognesesauce. Man braucht, nach dem Ablöschen, nur noch etwas Lorbeer und Pfeffer

- Zum löschen und strecken von Bratensauce

- Im Sommer mit Saft verdünnt

- als Basis zu einer eingedickten Kirschsauce für Dampfnudeln o.ä.

Der Grundgedanke ist dabei, daß überall dort, wo Flüssigkeit und Salz gebraucht wird, eine sinnvolle Verwendung stattfinden kann. Der Essig verfliegt zum größten Teil beim Kochen und hinterläßt, meines Wissens nach, keine schädlichen Verbindungen.

 

Mozzarella selber machen

das war noch die hälfte...erst jetzt konnte ich mich beherrschen und ein photo machen...

Arbeitszeit ca. 20 Min.

Um eine vernünftige Produktion (Geschmack, Aufwand/Nutzen etc.) zu gewährleisten, ist es sinnvoll, grundsätzlich nicht unter 2 Liter Milch zu verarbeiten! Ganz wichtig ist es, dafür Rohmilch vom Landwirt zu besorgen. Tütenmilch (homogenisiert und ultrahocherhitzt - die kaputt gemachte, tote und künstlich schmeckende Supermarktmilch in viel Plastik, Alu usw. halt) ist, aufgrund ihrer bisherigen Verarbeitung, nicht verwendbar und zeitigt unzureichende Ergebnisse. Ein Grund mehr, mal wieder die alte Milchkanne rauszukramen, Verpackungsmüll zu verhindern und darüber hinaus mit einem der verbliebenen Landwirte im Ort Kontakte zu knüpfen! wink  Und vielleicht gibt´s da dann auch noch glückliche Eier von Bodenhühnern ... oder so ... Wenn dies nicht möglich ist, kann man auch die Frischmilch aus dem Supermarkt nehmen - besser wäre dann noch Vorzugsmilch, aber das ist nicht mehr zu bezahlen.

Die Zutaten (pro Liter Milch - 1 Liter gibt ca. 180 g Käse):

- 1 EL Essig-Essenz

- 1 Teel Salz

Ein Wort zu den Zutaten - statt Essig Essenz können auch andere, sogar aromatisierte Essige verwendet werden. Damit kann man experimentieren und das ist sehr interessant. Dabei muß nur auf den Säuregrad geachtet und dementsprechend mehr verwendet werden. Das Verhältnis sollte stimmen, lieber dann etwas mehr vom Kräuter- oder Apfelessig, das schadet nicht. Aber ohne genügend Säure legt sich die Milch nicht dick (gerinnt nicht) und man kann nicht käsen. Ich persönlich liebe den unveränderten Käse mit Essig-Essenz (aus natürlicher Produktion) Da kann man dann am meisten draus machen und das milde Aroma ist einfach klasse und nicht so lätschert, wie bei dem aus dem Supermarkt.

So wirds gemacht:

  1. Milch in einem Topf erhitzen bis sie kocht
  2. kurz vor dem Siedezeitpunkt das Salz einrühren
  3. sobald die Milch kocht vom Feuer nehmen und den Essig einrühren
  4. ein paar Sekunden später ist die Milch geronnen und kann in ein Tuch gegossen werden
  5. Mit mehr und mehr Druck den Klumpen im Tuch fester und fester zusammendrücken
  6. schon fertig!

Die Molke kann man (besonders im Sommer) als Erfrischungsgetränk trinken (z.B. auch mit Saft) oder als Grundlage für Suppen o.ä. (Kirsch-Sauce) verwendet werden. Zum wegschütten ist sie zu schade und zu wertvoll, sind in ihr doch noch massenhaft Mineralien etc.

Aufbewahren kann man den Käse am besten in einer Frischhaltefolie im Kühlschrank. Mann sollte ihn möglichst zeitnah essen! Er ist schließlich (fast - der Essig ist ja teilweise noch vorhanden) ohne Konservierungsstoffe. Möchte man ihn etwas länger aufbewahren, dann macht sich eine Salzlake zur Konservierung gut.

So wird das Endprodukt erst recht zum genialen Schmankerl und zur besonderen Partyüberraschung: Einfach Schnittlauch oder Bärlauch oder Paprikaschoten oder was auch immer passend wäre (manche mögen auch Pfefferminze, Zitronenmelisse, Rosmarin - also Phantasie ist gefragt) vor dem Käsen ff schneiden und kurz vor dem Abseihen in die Milch einrühren. So kann man sogar Amarenakirschen einarbeiten, aber das braucht dann schon etwas Übung. Frisch aus dem Kühlschrank schmekt das einfach hammerg... ähm ...genial! Oder der Klassiker - mit Tomaten, Pfeffer und Salz, Frühlingszwiebeln oder Schnittlauch, Balsamikoessig und Olivenöl und frischem Weißbrot.

So, und jetzt überlegt mal, was für eine Öko-Bilanz ihr mit diesem Käse, im Vergleich zum gekauften, in Plastiktüten verpackten und um die halbe Welt gekarrten Käse erreicht!

und so sah der Teller nachher aus:

Käse-Sahne-Sauce

Für die schnelle Küche und arbeitsreiche Tage, megaeinfach und ultragünstig!

Die recht gehaltvolle Sauce kann schnell hergestellt werden, während z.B. Nudeln, Gnocchi oder Kartoffeln kochen. Das bedeutet, daß in ca. 25 Minuten beides, auch in größeren Mengen, auf dem Tisch stehen kann. Mann kann sie warm (verdünnt als Suppe, unverdünnt als Nudelsauce usw.) und auch kalt (als Brotaufstrich - z.B. wenn ich im Wald Holz mache) in vielen Variationen servieren, gut einfrieren, portionieren, transportieren ... ein echtes Pfadfindergericht! Das praktische daran - man kann die Zutaten und auch die fertige Sauce perfekt im Gefrierschrank vorhalten. So ist das Gericht als Notlösung rund um die Uhr einsetzbar!

Von den Geschmacksrichtungen her sind keine Grenzen gesetzt.

Grundlage ist eine selber gemacht Mehlschwitze. Sie wird auf verschiedene Art begonnen!

Herzhafte Art: Speck-, Wammerl-, Katenschinkenstücke, Schamlzfleisch aus der Dose, im Topf anbraten. Ggf Olivenöl als Hilfe verwenden. Der Boden darf eine Schicht bekommen. Aber - aufpassen, nicht zu heiß, damit das Öl nicht leidet und damit sie nicht schwarz, sondern nur braun wird. Wir wollen ja satt werden und nicht Darmkrebs züchten! Zwiebeln dazugeben. Ein Schlag Butter macht die Sache runder, dazu das Mehl. Ist der gewünschte Farbton erreicht, vom Feuer nehmen und mit Milch ablöschen (Rohmilch vom Bauern hat eine Fettstufe, die zusätzliche Sahne-Gaben überflüssig machen) Solange mit dem Schneebesen rühren und über den Boden schrubben, bis der Belag aufgelöst, die Röststoffe ihren Geschmack freigegeben und der Sauce eine, wie gewünscht, mehr oder weniger braune Farbe gegeben hat. (darauf achten, daß Topf und Werkzeug für diese heftige Vorgehensweise geeignet sind) Würzen mit Muskatnuß, Pfeffer und nach Geschmack: Knoblauch, Oregano, Majoran, Rosmarin, Chilli (für die Freak´s) usw - usw - usw. Salz erst ganz zum Schluß zugeben, da Schinken und Käse z.B. selber noch Geschmack abgeben. Ein Teelöffel/Liter Gemüsebrühe macht würziger. Als Käsezugabe verwende ich die Schmelzkäseblöcke (git´s beim Norma). Sie machen wenig Müll und sind im Gefrierschrank gut zu stapeln etc. Aber es sind auch geriebene Hartkäse, Schimmelkäse usw. möglich, schmeckt alles! Nur Backsteinköse empfehle ich nicht - da zieht´s einem beim Kochen schon die Socken aus ... I.d.R. gebe ich pro Liter Milch drei solche Käseblöcke in die Sauce, rühre, wieder auf kleinem Feuer, solange, bis sich alles aufgelöst hat. Erst jetzt endgültig abschmecken!!!

Edelausgabe: Mit Mehl und Butter helle Mehlschwitze herstellen, wer mag dabei ff kleine Zwiebel mit einarbeiten. Mit Muskat, einem Hauch Pfeffer würzen und Blauschimmelkäse oder Brie einrühren (geht besser, wenn man sie vorher stückelt - auch wegen der Rinde am Brie) Menge ja nach Geschmack. Mit einem kräftigen Schlag Preiselbeeren, Kirschmarmelade o.ä. und mit Toast- oder Weißbrot servieren. Wer mag kann sogar eine Prise Schnittlauch oder Frühlingszwiebeln drüber geben und es schmeckt himmlisch, auch wenn es sich, von der Zusammenstellung her komisch anhört. Aber süß-sauer ist halt auch nicht Jedermann´s Sache. Was ich auch toll finde - einen frischen Pfannkuchen damit bestreichen, Marmelade dazu, einrollen ... hmmm!

Traut Euch und probiert Eure eigenen Kreationen!

Eingelegte Zwiebeln

Ich werde immer wieder gefragt, wo ich die leckeren, eingelegten Zwiebeln her bekomme, die besonders zu Grillfleisch toll schmecken.

Ganz einfach und sehr günstig - wenn ich Gewürzgurken o.ä. leer gegessen habe, dann bleibt der Sud übrig. Wenn Zwiebeln auszutreiben drohen oder ich eingelegte brauch, dann schäle und viertele ich sie, lege sie in das Glas und schütte den Gewürzgurken-, Paprika- oder Sonstwassud drüber. Im Kühlschrank aufbewahren. In Folge kommt es zu einer leichten Gärung. Nach zwei bis drei Wochen ist die Zwiebel durchgezogen und mürbe, ohn labberig und lummelig zu sein. Im Zweifelsfall kann man noch etwas Essig Essenz darüber geben - das hilft, um Infektionen der eingelegten Gemüse zu verhindern. So halten sie sich sehr lange!

Am einfachsten gemachtes Apfelmus - das ist das beste!

Wenn ich die Möglichkeit habe, ungespritzte, in einem sauberen Garten gewachsene Äpfel zu verarbeiten, dann mache ich daraus gerne ein Apfelmus der Extraklasse!

Aus Zeitnot geboren, bin ich darauf gekommen, daß das Apfelmus, das stundenlang durchgekocht und dann totpassiert, wie Zahnpasta aussieht und nach kaum etwas schmeckt eine echte Alternative hat!

Die Äpfel einfach gründlich waschen, NICHT schälen!!! Schlechte Stellen, Kerne, Stiel und Blütenreste entfernen und durch den Fleischwolf drehen. Die Scheibenlochgröße muß man ausprobieren - je nachdem, wie grob oder fein man das Mus haben möchte. Dabei immer nur so viel wolfen, wie in etwa in ein Glas passen. Sofort die Masse einfüllen, mit Zucker die Oberfläche ganz bedecken, nach Geschmack evtl. Zimtpulver darüber und einen Schuß Rum (bessere Desinfektion). Sofort verschließen.

Den Vorgang solange wiederholen, bis die gewünschte Einmachmenge erreicht ist. Das sofortige einfüllen verhindert braun werden. Dann einkochen wie üblich.

Das fertige Produkt sieht ungewöhnlich und nicht besonders ansprechend aus, das ist gewöhnungsbedürftig. Unten sammelt sich das ganz feine Mus, in der Mitte Mischmasch und oben sieht es komisch braun aus. Wenn man es öffnet, kräftig durchrühren! Es schmeckt sehr saftig und intensiv nach Apfel, weil ja Vitamin- und Geschmacksträger (häuptsächlich die Schale) darinnen geblieben sind. Es ist sehr sättigend und mit den Inhaltsstoffen um Längen gesünder, als das totgekochte Vorbild.

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